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Die Pager Volkstracht ist seit Jahrhunderten unverändert und zeichnet sich durch ihre besondere Schönheit aus. Die antike Festkleidung und der Schmuck werden von Generation zu Generation weitervererbt und zeugen von der großen Liebe der Pager Bevölkerung für ihr kulturhistorisches Erbe. Das Relief mit dem Motiv der Heiligen Jungfrau Maria in der Portallünette der Pfarrkirche, das sie als Schutzpatronin von Pag in der traditionellen Kleidung darstellt, weist darauf hin, dass die traditionelle Tracht am Übergang von der Gotik zur Renaissance entstanden ist. Die Frauentracht besteht aus Bluse, Rock und Schürze. Die Bluse, als Unterkleidung unter dem wollenen Rock getragen, besteht aus zwei an der Taille miteinander verbundenen Teilen: dem Oberteil (sog. opleće) und dem Unterteil (sog. stan). Der Vorderausschnitt ist vom Hals bis zur Taille mit Spitze verziert. Über die Bluse wird eine kurze Jacke mit langen Ärmeln angezogen, so dass von der darunter liegenden Bluse nur das Brustteil, die Ärmel und die verzierten Teile sichtbar sind. Der Rock besteht aus feinem, handgefertigtem Leinen, das je nach Alter, Anlass und Geschmack rot, gelb, grün, braun usw. eingefärbt ist. Er besteht ebenfalls aus zwei Teilen, und zwar einer kleinen Weste und dem eigentlichen Rock, die an der Taille miteinander verbunden sind. Der Rock ist seiner ganzen Breite nach in gleichmäßige, vertikale Falten gelegt; die Querfalte, die sog. soc, ist 30 bis 40 cm vom Rocksaum angebracht, der mit einem schmalen Band (sog. pasaman) verziert ist. Das Vorderteil des Rocks wird fast bis zum Saum von der seidenem Schürze (travesa oder traversa genannt) bedeckt. In der Vergangenheit wurde um den Rock und die Schürze herum ein Gürtel gebunden, an dem ein seidenes Tuch (sog. facol) festgesteckt war. Die Pager Frauen tragen an den Füßen Socken (kalcete) in der Rockfarbe und dazu flache Schuhe (gondolete); ihr Haupt ziert ein dünnes Kopftuch (pokrivaca) aus Baumwolle, das an seinem Saum mit dem Pager teg verziert ist und mit filigranen Haarnadeln auf dem Haar seiner Trägerin befestigt wird. Bei einem Spaziergang durch die Straßen der Stadt Pag werden Ihnen sicherlich ältere Frauen in kurzen schwarzen Röcken und schwarzen Blusen, zu denen im Winter noch ein schwarzes Tuch kommt, auffallen. Diese Kleidung, die sowohl täglich, als auch zu feierlichen Anlässen getragen wird, besteht aus der Bluse, dem Rock (fuštan), der Schürze (travesa) und der Kurzjacke (jaketin). Das Festgewand ist aus etwas feinerem Stoff gefertigt und wird mit Halsketten aus filigranen silbernen oder vergoldeten Kugeln (peruzini), Ohrringen mit drei birnenförmigen oder runden Anhängern (rocini od tri perle) geschmückt.

Die feierliche Männertracht setzt sich aus dem weißen Leinenhemd, der weißen Hose (brageše), der Weste (krožat) und einem Stoffmantel (kaparan) zusammen. Um die Taille wird ein seidenes Tuch (facol) gebunden; auf dem Kopf tragen die Männer eine kleine rote Kappe und an den Füßen Socken (kalceten) und Schuhe (postole).Den besten Schutz bot den Inselbewohnern früher ein – heute eher vernachlässigtes – wertvolles und schönes Teil der Prager Tracht: der kaban, ein breiter Mantel mit Kapuze, der mit blauem oder rotem Unterfutter verziert war. Die einzigartige Pager Volkstracht erfreut sich europaweit großer Bekanntheit; manche Einzelteile, so zum Beispiel die pokrivaca, der Pager teg und die Pager Spitze sind als Kulturgut der Republik Kroatien geschützt und mit der Produktmarke „Kroatisches Originalprodukt“ gekennzeichnet.

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